Ich war keine „geborene“ Mutter,
als meine drei Kinder schnell hinter einander sich zu mir gesellten.
Im Alltag mit drei kleinen Kindern – alle ungewöhnlich und nicht gerade pflegeleicht–
lernte ich meine Grenzen und Abgründe verschiedenster Art kennen,
bis mir eines Tages aufging: es wird nur anders, wenn du
dich selber bewegst, veränderst, dich weiterentwickelst an diesen Herausforderungen. -
So bin ich allmählich immer mehr Mutter geworden und habe mit den Kindern einen harten,
aber sehr fruchtbaren Entwicklungsprozeß durchlaufen, für den ich zutiefst dankbar bin.
Ich war „Berufsmutter“ fast 20 Jahre lang.
Im Laufe der Jahre kamen andere Aufgabenfelder dazu: Begleitung einzelner Menschen in
Krisen, Hospizarbeit, Aufbau und Betrieb einer Leihbücherei für Kinder und Eltern an unserer
Schule, dort viele Gespräche mit ratlosen Eltern.
Dann habe ich am Janusz-Korczak-Institut in Wolfschlugen bei Henning Köhler
die Ausbildung zur Pädagogischen Beraterin gemacht.
Ich fand dort ein Berufsfeld, in das ich meine breite Erfahrung der letzten 20 Jahre
und die dadurch erworbenen Qualifikationen sinnvoll einbringen kann.
Und ich fand dort den pädagogischen Ansatz wieder,
der sich in mir durch die Kinder herausgebildet hatte:
eine Pädagogik, die nicht aus den Kindern „etwas machen“ will,
sondern den Kindern hilft, die in ihnen liegenden individuellen Zukunftskräfte
zu entfalten und in die Welt hinein zu gestalten.
Konsequenterweise vermittelt diese Ausbildung nicht überwiegend fertig verpacktes Wissen,
sondern schult die Beweglichkeit des eigenen Denkens,
die Fähigkeit der Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, schafft innere Bilder und
erwärmt das Herz gerade für die Ungewöhnlichkeiten des einzelnen Kindes.
Meine Abschlußarbeit habe ich geschrieben zu dem Thema: Aufbruch des Weiblichen:
Zurück an den Herd ?... oder...vorwärts in einen neuen Zukunftsberuf: Mutter?
Im Februar 2005 habe ich mich als Erziehungsberaterin und -begleiterin
in Lübeck selbständig gemacht.